Resilienz

Resilienz unterstützt den Anpassungsprozess an stressvolle Lebensereignisse. Sie ist kein Schutzschirm, der stressvolle Einflüsse von uns fernhält. Vielmehr lernen wir, mit immer wieder neuen Herausforderungen umzugehen, sie in unser Leben zu integrieren und an ihnen zu wachsen. Deshalb wird Resilienz auch als „Immunsystem“ für unsere Psyche bezeichnet.

In meinen Seminaren arbeite ich mit diesen resilienzförderlichen Grundhaltungen:

Achtsamkeit (Mindfulness)

also das aktuelle Erlebnis bewusst und akzeptierend wahrzunehmen. Sie bildet die Grundlage für Selbstfürsorge und Gelassenheit. In vielen neueren verhaltenstherapeutischen Ansätzen ist Achtsamkeit ein fester Bestandteil. Beispielsweise in der achtsamkeitsbasierten kognitiven Therapie, die sich als wirksam in der Rückfallprophylaxe bei Depression erwiesen hat.

Mitgefühl (Compassion)

also Sensibilität für Leid und die Entschlossenheit etwas dagegen zu tun. Mitgefühl hat nachgewiesenermaßen positive Einflüsse auf unsere psychische Gesundheit, unabhängig davon, ob wir es erleben oder geben. Die Compassion-Focused Therapy und das Training achtsamen Selbstmitgefühls sind gut erforschte Ansätze der Selbstfürsorge.

Werteorientierung

also die Orientierung unseres Handelns an selbst gewählten und für uns bedeutungsvollen Werten. Geht die Verbindung zu unseren Werten verloren, ist das eine der größten Quellen für negativen Stress. So beschreibt es Steven Hayes, der mit seinem Team die Akzeptanz- und Commitment-Therapie (ACT) entwickelt hat. Die Methoden und Strategien der ACT basieren auf solider Grundlagenforschung und haben sich auch in der konkreten Anwendung als wirksam erwiesen.

Außerdem lernen die Teilnehmenden verschiedene Strategien kennen, um mit stressvollen Lebensereignissen umzugehen

Umgang mit Gedanken

Gedanken sind geistige Ereignisse und spiegeln nicht unbedingt die Realität wider. Verschiedene Strategien können helfen, einen hilfreichen und flexiblen Umgang mit Gedanken, Grundüberzeugungen, Glaubenssätzen etc. zu etablieren.

Umgang mit Gefühlen

Gefühle versetzen unseren Organismus in Erregung. Sie stellen Energie bereit, die wir zur Bewältigung bestimmter Situationen benötigen. Wissen über die Entstehung unserer Gefühle und ein hilfreicher Umgang sind eine wichtige Voraussetzung für das emotionale Gleichgewicht.

Handeln

Durch Handeln können wir aktiv Einfluss auf unsere Gesundheit nehmen. In stressvollen Zeiten stellen wir meist die selbstfürsorglichen Aktivitäten zuerst ein. Verhaltens- und motivationspsychologische Erkenntnisse und Strategien können uns dabei unterstützen, gesundheitsförderliches Handeln auf- und auszubauen.

Referenzen

Entwicklung und Durchführung eines Resilienzseminars (mit Handbuch) für den Bundesverband der Angehörigen psychisch erkrankter Menschen e.V.

Grundlagen

Akzeptanz- und Commitment-Therapie (ACT) – S. Hayes und Team

Achtsamkeitsbasierte kognitive Therapie – Z. Segal und Team

Compassion-Focused Therapy – P. Gilbert

Achtsames Selbstmitgefühl – C. Neff & C. Germer